Wolfgang Seibt, ein großer Menschenfreund

Wolfgang Seibt, ein großer Menschenfreund
70.000 Euro hat er den Grünhelmen für Somaliland gegeben

Ich hatte ihn mir ganz anders vorgestellt, als die Ärztin Dr. Elke Kleuren-Schryvers mir zum ersten Mal von ihm erzählte:
Ich hatte mir jemanden vorgestellt, der an der Börse spekuliert und immer in den vornehmen Kreisen unserer Gesellschaft verkehrt und daher dann auch in feinen, gut geschnitten und bei berühmten Modedesignern gekauften Anzügen auftritt. Und natürlich auch mit Krawatte oder auch mit Fliege.
Er war uns schon durch seine Großzügigkeit und Unbedingtheit bei der Aktion in Sumatra aufgefallen nach dem Tsunami 2005.
Jetzt nun 2011 wieder, als der Hunger und die Dürre die Somalis am Horn von Afrika so überfiel, dass sie aus ihrer Heimat und ihrem Land nur herausgehen könnten.
70.000 Euro waren es, eine unglaubliche Summe, die unseren Entschluss, mit der Arbeit in Somalialand zu beginnen nur noch erhöhte.
Jetzt waren wir nach Kevelaer gefahren, an den katholischen Wallfahrtsort, aber nicht wegen der Pilgerstätte, sondern wegen der mit den Grünhelmen befreundeten Ärztin Dr. Elke Kleuren-Schryvers und wegen einer gemeinsamen Fahrt zu unserem Gönner und Spender, Wolfgang Seibt.
Kevelaer und Wesel-Flüren – das ist alles der Niederrhein. Und wir fuhren dorthin, wo Seibt eine große Camping Insel betreibt: Mit 2,5 Mio. Übernachtungen pro Jahr in einem Gebiet, das wie eine Insel eingeschlossen ist von zwei Armen des großen Rhein. Dort kann man ausspannen, dort weht noch ein nicht von der Industrie verdreckter guter Wind, dort kann man Wasser- und Bodensport machen, dort kann man auch wohnen. Kurz – das ist das Eldorado des Unternehmers Wolfgang Seibt.
Als er dann vor uns stand, wollten wir es nicht glauben: Denn er stand da vor uns im ‚Blaumann’ und redete mit uns und allen, die da vorbeikamen, so wie es unter Menschen gleicher Art und gleicher Bedeutung eben üblich ist. Nichts Herausgehobenes und nichts Exquisites. Keine Exzellenz-Camping Insel, sondern eine, auf der man Mensch bleiben kann.
Der gute Wolfgang Seibt ist so jemand, dem man sofort ansieht, dass er das Geld nicht gibt, um eine nächste Wahl zu gewinnen oder noch größer herauszukommen, sondern weil er das Evangelium kennt und ihm anhängt. Er weiß, dass er gehalten ist, etwas zu tun, wenn es anderen ganz schlecht geht. Und wenn er dann noch Leute vor sich hat, die etwas vor Ort tun, um diese Not abzustellen.
Wir haben ihn sehr gern besucht, einen Kaffee getrunken in seinem Büro auf der Insel. Und wir haben nicht bemerkt, dass er schon – wie uns glaubwürdig versichert wurde – 83 Jahre alt sei.
Das wollen wir auch gar nicht weiter ausmalen. Er hat uns imponiert, wir hoffen auf weitere Gesundheit für ihn, auf weitere gute Zusammenarbeit. Dass wir gemeinsam noch weitere Aktionen wie die in Somaliland stemmen können, die durch seine Großspende von 70.000 Euro so gut gelingen konnte.
Ad multos annos(er möge noch viele Jahre leben) sagten die Römer, möge Wolfgang Seibt dort auf dem Deich der Grav -Insel noch lange die Belange der Insel bestimmen können.